Training KL 3 – 6

Die Teilnehmer*innen dieser Maßnahme gewinnen ein Mehr an Resilienz im Umgang mit Krisen, Konflikten und Provokationen, was ihre Konzentrationsfähigkeit im Unterricht verbessert. Ihnen werden wichtige soziale Kompetenzen für das Zurechtkommen in Schule, Beruf und Gesellschaft vermittelt. Die Klassengemeinschaft wird nachhaltig gestärkt.

Sie erfolgt in 9 Einheiten à 90 min., welche sich auf einen Zeitraum von einem bis drei Monaten (z.B. 9 Dienstage in Folge) verteilen. (vgl. Baustein-Grafik)

Den Anfang des Trainings bilden Übungen und Spiele zum gegenseitigen Kennenlernen: Das Interesse an Individualität und Multikulturalität wird befördert und die eigene Identität wird gestärkt.

In unterschidlichsten Übungen werden Regeln für das Funktionieren von Gruppen gemeinsam erarbeitet und praktisch eingeübt. Die Entstehung individueller Freundschaften über Cliquengrezen hinweg wird gefördert.

Gewalt, in Anlehnung an das Gewaltpräventionskonzept der Stadt Bonn definiert als „jede Form von Verhalten, das darauf abzielt, einem anderen Lebewesen zu schaden oder es zu verletzen, das motiviert ist, diese Behandlung zu vermeiden“, beginnt nicht erst bei Vorfällen, die in polizeilichen Kriminalitätsstatistiken und den Medien auftauchen. Sie umfasst physische und psychische Formen und reicht von einmaligen handfesten Auseinandersetzungen auf dem Schulhof bis zu jahrelangem seelisch zermürbendem Mobbing. Gefahren lauern in Form von häuslicher Gewalt und Cyberkriminalität auch außerhalb des Klassenzimmers. Die Auswirkungen von Gewalt auf die Gesundheit und die Bildungserfolge der Opfer – aber auch der Täter*innen – können dabei im Einzelfall erheblich sein. Im weiteren Verlauf des Trainings wird deshalb spielerisch in abwechslungsreichen Übungen und daran anknüpfenden Reflexionsgesprächen das Auge für Grenzüberschreitungen geschärft und die Empathie mit den Betroffenen von Gewalt vergrößert. Gewaltlose Strategien zur Selbstbehauptung und Konfliktlösung werden eingeübt. Hiermit geht eine dauerhafte Reduzierung der Anzahl und Intensität von Auseinandersetzung im Schulalltag einher.

Ein selbstbewusster Mensch, der Menschenfeindlichkeit und Gewaltanwendung ablehnt, kann zum Helfer in Notsituationen werden: Die Rede ist von Zivilcourage oder sozialem Mut. In Rollenspielen und Gesprächen werden den Schülerinnen und Schülern verschiedene Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt, die in Gefahrensituationen zur Anwendung kommen können. Die Befähigung und Bereitschaft zu zivilcouragiertem Handeln ohne Selbstgefährdung werden deutlich erhöht: „Jeder kann helfen!“

Eine Sensibilisierung für Formen von Diskriminierung findet statt und Kinderrechte werden kennengelernt.

Daneben bietet der inhaltlich nicht festgelegte vorletzte Termin die Möglichkeit, aktuelle Vorfälle noch stärker in den Fokus zu rücken Wunschthemen der Klassenleitung aufzugreifen oder auf bestehende optionale Bausteine wie Antirassismus, Cybermobbing, Freundschaft und Vorurteile einzubauen. Auf diese Weise entstehen eine soziale Vernetzung und ein Zusammengehörigkeitsgefühl über kulturelle Grenzen hinweg: „Wir alle sind Teil einer Klasse und einer Gesellschaft!“

Dieses Training kann an Grundschulen als Weiterführung unseres Trainings für Erst- und Zweitklässler*innen für höhere Klassen angesehen und gebucht werden. Alternativ als eigenständiges Projekt, welches keine spezifischen Vorkenntnisse der Teilnehmenden erfordert.