
Geschlechterspezifisches Angebot des Couragierten Klassenzimmers zur Vorbeugung, Aufklärung und Stärkung von Kindern und Jugendlichen gegen jede Form von sexualisierter Grenzüberschreitung im analogen und digitalen Raum.
Zielgruppe: Jahrgangsstufen 3 bis 10, unterteilt in eigene Curricula für dritte und vierte Grundschulklassen sowie die Unterstufen und Mittelstufen weiterführender Schulen
Kinder und Jugendliche sind in verschiedensten Bereichen von sexualisierter Gewalt betroffen: im familiären Umfeld, im öffentlichen Raum, in pädagogischen Institutionen und in digitalen Sphären. Die Handlungen weisen ein großes Spektrum auf: Von sexualisierten Beleidigungen über Grenzüberschreitungen im Netz bis hin zu körperlichen Übergriffen. Die übergriffigen Personen sind dabei sowohl ältere Jugendliche und Erwachsene als auch immer häufiger Gleichaltrige.
Das Modul findet in geschlechtergetrennten Gruppen mit männlichem Trainer bzw. weiblicher Trainerin statt. Das geschlechtergetrennte Setting sorgt für eine vertrauliche Atmosphäre, in der Scham reduziert wird und der Fokus auf geschlechtsspezifische schwierige Situationen gelegt werden kann. Die Jungen (respektive männlich Gelesenen) und Mädchen (respektive weiblich Gelesenen) setzen sich aus ihrer Perspektive heraus mit allen Aspekten sexualisierter Gewalt auseinander, wobei der Stärkung von Identität und Selbstwert ein hoher Stellenwert zukommt.
Hierbei kommen ausschließlich hochqualifizierte und erfahrene Fachkräfte zum Einsatz. Die Jungengruppen leitet der Sexualpädagoge, Lehrer und Kinderschutzexperte Dr. Lukas Golla. Mit der Leitung der Mädchengruppen wird die zertifizierte „Therapeutin für systemisches Anti-Gewalt und Deeskalationstraining“, „Mut-tut-Gut-Trainerin“, „Trainerin für Selbstbehauptung und -verteidigung von Mädchen und Frauen“ und „Alle Wetter Prozessbegleiterin“ Birgit Mahn betraut.
Das Modul holt die Teilnehmenden in ihrer jeweiligen Alters- und Erfahrungswelt ab, sensibilisiert für mögliche Gefahren und fördert die Verteidigung der eigenen Grenzen genauso wie die Achtung für die Grenzen anderer Menschen.

Durch Wahrnehmungsübungen und interaktive Spiele, Präsentationen und den Einsatz von Medien mit anschließender Reflexion, gewinnen die Teilnehmenden ein Bewusstsein für die eigenen Gefühle und Grenzen. In Vertrauensübungen, Spielen aus dem Komplex Ringen und Raufen sowie Rollenspiele, erleben sie wie wirksam Körper und Stimme eingesetzt werden können und wieviel Halt Gemeinschaft hierbei gibt. Durch die Vermittlung von Wissen über übergriffiges Verhalten und die Schulung von Handlungskompetenz in Situationen, in denen solches Verhalten beobachtet oder selbst erfahren wird, werden die Teilnehmenden für ihren Lebensalltag gestärkt.
Das Modul folgt dem Verständnis von Prävention als Empowerment, als Besinnung auf die eigenen Stärken, Herstellung von Sprachfähigkeit zu sensiblen Themen und Aufzeigen von Handlungsoptionen für schwierige Situationen. Zugleich ist es uns ein Anliegen, zu vermitteln, dass Betroffene nie Verantwortung bzw. „Schuld“ am Leid tragen, das ihnen von anderen Menschen widerfährt.
Ergänzend zum Schüler*innen-Training streben wir die Einbindung der Schulmitarbeitenden und Eltern an und möchten wir zur Sensibilisierung an Orten beitragen, an denen sich junge Menschen aufhalten.
Das Modul beinhaltet ein Training für Schüler*innen an zwei aufeinanderfolgenden Tagen:
- 2×4 UE für Grundschulen ab 3. Klasse
- 2×6 UE für weiterführende Schulen
Ergänzend dazu:
Ein Lehrerimpuls (fakultativ)
- 1 UE zur Sensibilisierung für sexuellen Missbrauch
Elternabend
- Information über Inhalte und Ziele des Schülerworkshop
Sowie auf Wunsch umfangreichere Fortbildungen für Pädagog*innen.
Links zum gesellschaftlichen Phänomen sexueller Gewalt finden Sie unter Ausgangslage.
Nehmen Sie bei Interesse gerne Kontakt zu uns auf. Wir beraten Sie unverbindlich.